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»Müssen künftig auch Kunden um Spenden bitten«
Ehrenamtsagentur steht vor finanzieller Ungewissheit – Projekte sollen dennoch alle fortgeführt werden
Büdingen (pgs). Es sind unruhige Zeiten für die Ehrenamtsagentur: Ab 2025 wird für den Verein die wichtigste Finanzierung wegfallen. Derzeit setzt der Vorstand der Ehrenamtsagentur jegliche Hebel in Bewegung – alle Projekte werden auch künftig weiterlaufen, sagt Dr. Christoph Kober. Der Vorsitzende erklärt im Interview mit dieser Zeitung, wie das gelingen soll.
Herr Kober, was ist die Herausforderung, vor der die Ehrenamtsagentur steht?
Bisher erhielt die Ehrenamtsagentur eine Förderung für Gemeinwesenarbeit des Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration. Die Antragstellung lief immer über die Stadt. Für das kommende Jahr hat das Land Hessen die Anforderungen für die Förderung allerdings so hochgeschraubt, dass wir sie nicht mehr erfüllen können. Die Stadt hat deshalb angekündigt, keinen Antrag mehr zu stellen.
Um wie viel Geld geht es?
Die Förderung belief sich für alle Projekte auf etwa 20 000 Euro pro Jahr. Der größte Teil davon ging an die Brauch-Bar, um Unkosten wie Raummiete, Versicherung und Strom zu decken. Außerdem ist die Bürokratie und Verwaltung unseres Vereins mit großem Aufwand verbunden, weshalb wir eine Arbeitskraft auf Mini-Job-Basis beschäftigen.
Und diese finanzielle Absicherung für den Verein ist jetzt weg?
Genau, das ist schon eine Zäsur für uns. Wir würden mit leeren Händen dastehen. Glücklicherweise haben Bürgermeister Benjamin Harris und die Fraktionen aus dem Stadtparlament uns rechtzeitig informiert und uns einen Tipp gegeben. Durch ihren Einsatz fühlen wir uns in der Lage, unseren Finanzbedarf auf anderen Wegen zu stemmen.
Welchen Tipp haben Sie von ihnen bekommen?
Wir haben auf ihren Hinweis hin einen Antrag für die städtische Vereinsförderung gestellt. Allerdings ist die Förderung an zwei Konditionen geknüpft: Einmal würde eine Förderzusage nur für 2025 gelten. Die zweite Bedingung ist, dass der Verein selbst Eigenmittel akquiriert, über Spenden und Mitgliedsbeiträge.
Erscheint es nicht etwas widersprüchlich, wenn ein Verein wie die Ehrenamtsagentur Mitgliedsbeiträge erhebt?
Ja, das stimmt schon. Der Beitrag, den unsere Mitglieder leisten, ist ihr ehrenamtlicher Einsatz. Künftig wird es aber nicht mehr anders gehen. Unsere Vereinssatzung sieht eigentlich vor, dass wir Mitgliedsbeiträge erheben, bisher haben wir das nur nie gemacht. Ab Januar werden wir einen Mitgliedsbeitrag von 36 Euro im Jahr erheben müssen. Bei der Höhe haben wir uns an der Ehrenamtsagentur in Nidda orientiert. Natürlich werden wir auf unsere Mitglieder eingehen, wenn jemand begründet erklären kann, dass er sich das nicht leisten kann, finden wir eine Lösung.
Wie sieht es bei den Spenden aus?
Auch dabei setzen wir künftig bei jedem Glied an. Man kann sich die Struktur der Ehrenamtsagentur wie eine Kette vorstellen: Da ist der Verein selbst, die Leute, die spenden, die Ehrenamtlichen in den Teams der einzelnen Projekte und die Kunden. In Zukunft müssen wir auch diejenigen, die unsere Angebote in Anspruch nehmen, um freiwillige Spenden bitten.
Gibt es Spendenaufrufe außerhalb dieser Kette?
Ja, bisher haben wir selbst einige Institutionen kontaktiert und an den Büdinger Gewerbeverein geschrieben – mit der Bitte, dass sie unser Anliegen an ihre Mitglieder weiterleiten. Der Rücklauf ist derzeit aber noch überschaubar.
Was bedeutet das jetzt konkret für die Ehrenamtsagentur?
Die Vereinsförderung von der Stadt haben wir so gut wie sicher, sofern die Mittel dafür im Haushalt beschlossen und somit freigegeben werden. Dann werden wir voraussichtlich immerhin 2025 über die Runden kommen. Das ist schonmal ein Hoffnungsschimmer. Wie es 2026 weitergeht, wissen wir allerdings noch nicht. Allgemein brauchen wir dringend noch weitere Spenden. Und wir sind jederzeit auf der Suche nach Ehrenamtlichen. Wer Interesse hat, kann gerne in die Projekte reinschnuppern.
Dr. Christoph Kober (68) ist seit November 2023 der Vorsitzende der Ehrenamtsagentur. Bevor der gebürtige Münchener 2021 in Rente ging, praktizierte er in seiner eigenen Tierarztpraxis am Eichelbergring in Büdingen. FOTO: SCHICK
Bettina Müller besucht Repairbar Büdingen
Am 18. April 2024 besuchte die SPD Bundestagsabgeordnete Bettina Müller unsere ReparierBar und nahm in diesem Zusammenhang auch unsere BrauchBar in Augenschein.
Frau Müller zeigte sich von diesem Projekt beeindruckt.
Sie führt dazu auf Ihrer Webseite aus:
“Das Team der Reparier-Bar versucht, liebgewonnenen Dingen, egal ob aus Holz oder Metall, mit oder ohne Strom eine weitere Nutzung zu ermöglichen. Denn viel zu oft werden Gegenstände weggeworfen weil sie vermeintlich nicht mehr zu reparieren sind. Viele Geräte gehen bereits nach zwei-drei Jahren kaputt. Der Kauf eines neuen Gerätes, wie zum Beispiel eine Kaffeemaschine, ist oftmals billiger als eine Reparatur. Dem wirkt die Repairbar mit großer Begeisterung und viel Zuspruch entgegen. Ausgerüstet mit Lötkolben und Schraubenzieher wird das Gerät von den ehrenamtlichen Fachleuten wieder zum Laufen gebracht. Im Gespräch mit DR. EILHARD HILLRICHS und RÜDIGER GENSING (beide im Vorstand der Ehrenamtsagentur Büdingen e.V.) und dem Team spürt man diese Begeisterung für dieses ehrenamtliche Engagement. Die Offenheit der Leute, die Einstellung und Freundlichkeit der Ehrenamtlichen und das Wissen der Experten machen die Repairbar zu einer echten Alternative zur Wegwerfgesellschaft.“
Und weiter:
“Im selben Gebäude befindet sich auch die “Brauch-Bar”, ein Kostenlosladen in Büdingen. Hier können brauchbare Gegenstände abgegeben und/oder mitgenommen werden, ganz ohne Geld und ohne Tausch. Begegnungen, Interaktion und Umweltschutz stehen im Mittelpunkt, so die beiden Verantwortlichen Frau Leo und Frau Heil. Was der eine nicht mehr braucht, könnte genau das sein, was der andere sucht. In der Brauch-Bar werden gespendete und noch brauchbare Gegenstände gebündelt und stehen allen Menschen zur Mitnahme zur Verfügung. So unterstützt das Projekt sowohl finanziell benachteiligte Menschen als auch den nachhaltigen Umgang mit Ressourcen.
Ich habe großen Respekt für dieses tolle ehrenamtliche Engagement. Das Ehrenamt ist ein wichtiger Teil der Wertekultur, nicht nur in Büdingen. Die Stärke unserer ländlich geprägten Region lebt von Menschen, die sich mit Herz und Tatkraft für ihre Heimat engagieren.”
Das Programm für unseren Freiwilligentag
Samstag 14.9.2024
Treffpunkte und Aktionen
- Gatterpflege im Wildpark mit dem Verein Wildpark e.V. und dem Ortsbeirat Büdingen
Treffpunkt 8.30 Uhr am Parkplatz Wildpark Verlängerung der Vogelsbergstr. hinter dem Roten Kreuz
- Pflege des Geotops Wilder Stein FWG – 8.30 Uhr Treffpunkt vor Ort am Wilden Stein
- Aufräumen entlang des Seemenbaches BUND / NABU / IGS und CDU – Treffpunkt 9 Uhr Büro EAA Eberhard-Bauner-Allee 18
Ausgabe von Arbeitsmaterialien hier
- Michelau : Renovierung der Vogelschutzhütte , Treffpunkt um 9 Uhr vor Ort
- Calbach : Aufstellung von Panoramabänken , Treffpunkt 8.30 am Backhaus Ortsmitte
- Büdingen Haus Walburga , Gymnasiumstr. – Reinigung des Kath. Gemeindesaals – Treffpunkt 9 Uhr vor Ort
- Büdingen Magistrat – Säubern der Stolpersteine , Auskunft Stadtverwaltung – Te. 06042/8840
- Wolf : Renovierung des Bücherturmes an der Dudenroder Straße Bücherturm
Treffpunkt 9 Uhr vor Ort
Für Getränke und Brezeln wird gesorgt .
Ab 12 Uhr gemeinsames Mittagsessen und gemütliches Beisammensein mit Gedankenaustausch im Cafe La Porta , Vorstadt 9-11 , Büdingen
als Dankeschön an Alle !
Wir bedanken uns bei allen , die sich an diesem Tag für Büdingen , für das Ehrenamt und das Gemeinwohl aktiv einbringen .
Ein Dankeschön auch an den Magistrat und die Stadt Büdingen . Sie unterstützen die Ortsbeiräte an diesem Aktionstag .
Dr. Kober , 1. Vorsitzender
Ehrenamtsagentur „ Aktiv in Büdingen “
bei Anfragen : Tel. 06042/3690
EHRENAMTSARBEIT FÖRDERT INTEGRATION VON GEFLÜCHTETEN
Deutschunterricht für Geflüchtete aus der Ukraine gibt es sechs Mal in der Woche seit Anfang April. Organisiert von der Ehrenamtsagentur in Zusammenarbeit mit der Stadt Büdingen. Auch die evang. und kath. Kirche sowie die Musik- und Kunstschule sind dabei, indem sie ihre Räume zur Verfügung stellen. Die ehrenamtlichen Lehrkräfte sind größtenteils keine ausgebildeten Pädagogen, sondern haben einfach Freude an unserer Sprache, sind neugierig, probieren es – und kommen klar. Sie tauschen sich regelmäßig aus über Inhalte des Unterrichts, Beobachtungen, Sorgen, vertreten sich gegenseitig etc. Offen, verlässlich, zugewandt. Corinna Fuchs, Vorsitzende der Ehrenamtsagentur, freut sich darüber genauso wie über die hochmotivierten Teilnehmenden, die sich durch Fragen und Vorschläge einbringen. Die organisatorische Kommunikation mit den Ukrainern wird durch Jurgita Aniunaite-Ott koordiniert. Sie ist das sprachliche Bindeglied und kümmert sich auch sonst um unsere Büdinger Neubürger. Seit Anfang dieses Monats wird zusätzlich zwei Mal wöchentlich Unterricht in Düdelsheim gegeben. In den Ortsteilen Eckartshausen und Rinderbügen/Wolferborn ist das auch geplant, nur fehlen dafür noch „Lehrer“. Wäre das vielleicht etwas für Sie? Auch mit einem kleinen Zeitfenster helfen Sie uns und den ukrainischen Freunden. Kommen Sie gerne in eine Unterrichtsstunde und schauen sie sich an! Weitere Informationen info@ehrenamtsagentur.eu